Der Ball ist nicht immer rund, Cheerleader-Girls sind wahre Akrobatinnen und rhythmische Sportgymnastik ist Poesie pur: Das alles erfuhren die Besucher beim großen Sporttag des MTV in der Alleenhalle. Gratulanten würdigten außerdem die Leistungen des 175 Jahren bestehenden Vereins.

Der MTV Vorsitzende Jochen Eisele freute sich über zahlreiche Besucher, die in den Zuschauerrängen Platz genommen hatten, um sich von Jazztanz, inspirieren zu lassen, ein Rugbyspiel zu verfolgen oder Kampfsport zu erleben. Während es in der östlichen Alleenhalle ein Showprogramm mit vielen Vorführungen gab, konnten Sportbegeisterte in der westlichen Halle verschiedene Disziplinen, die auch beim MTV angeboten werden, ausprobieren.

Ob den Filzball übers Netz schlagen, den ovalen Football zielgenau werfen, mit dem Fußball zu dribbeln, an Geräten zu turnen oder Dartspfeile zu werfen, das alles war möglich. Viel Applaus gab es auch für das Showprogramm nebenan. Der MTV hatte in seinem Jubiläumsjahr einige Veranstaltungen geplant, doch aufgrund der Pandemie konnten bisher keine Events stattfinden. Jetzt war man froh, dass es mit dem Jubiläumssporttag klappte und da ging es dann auch richtig rund: Jung Jazztänzerinnen bewiesen Ausdruck und Rhythmusgefühl bei angesagten Choreographien und die Jazztänzerinnen der Gruppe 30up standen dem in nichts nach. Sie zeigten, dass mit Swing alles besser geht.

Der ovale Ball stand nicht nur beim Rugby sondern auch beim American Football im Mittelpunkt, wo die “Bulldogs” mit weiten Würfen und schnellen Sprints überzeugten. Die lateinamerikanisch geprägte Zumba-Show wurde ebenso applaudiert wie die Präsentation fernöstlicher Kampfsportdisziplinen.

Das Programm begeisterte auch die Ehrengäste. Ob im Sport oder in der Vereinsgeschichte – Landrat Dietmar Allgaier hob auf das Durchhaltevermögen ab. Was das bedeute, habe der Verein außerdem in den letzten eineinhalb Jahren während Corona erlebt. Was er vor allem herausstellte: der 7500 Mitglieder zählende Verein mit seinen 30 Abteilungen, 100 Kursen und 50 Rehasportstunden habe sich zum Zeil gesetzt, Angebote für alle zu machen. Die Förderung des Breiten- und Gesundheitssports entspreche dabei auch den Zielen des Landkreises. Allgaier würdigte aber zudem den Spitzensport, der am Samstag mit der Dritten Bundesliga im Gerätturnen in der Innenstadthalle sowie mit der Dritten Liga Süd Volleyball in der Alleenhalle zu erleben war. Auch an ein Jubiläumsgeschenk hatte Allgaier gedacht: 500 Euro für Investitionen im Jugendbereich.

Ein Heimspiel hatte Oberbürgermeister Matthias Knecht beim MTV, schließlich leitete er den MTV zwei Jahre lang, bevor er Oberbürgermeister wurde. Was diesen Verein ausmacht, brachte Knecht auf den Punkt: Es sei “diese MTV-DNA, diese besondere Prägung, das Herzblut und die Empathie”. Er würdigte dabei vor allem die Leistungen des verstorbenen Vorsitzenden Dr. Ingo Schwytz, der den Verein rund 30 Jahre geprägt und Meilensteine wie den Sportkindergarten und das Bewegungszentrum gesetzt habe. Knecht würdigte die Leistungen weiterer Wegbegleiter und hob vor allem den stellvertretenden Vorsitzenden Franz Weckesser hervor, den er als Lebensversicherung für jeden Vorsitzenden bezeichnete.

Die Vorsitzende des Stadtverbands für Sport, Petra Kutzschmar verriet, was MTV wirklich bedeutet: Nicht Männerturnverein wie anno1846, sondern “Mein Toller Verein”. Der Hauptgeschäftsführer des Württembergischen Landessportbundes Markus Graßmann stellte die Innovations- sowie Integrationskraft des Vereins beim Rehasport und bei der Inklusion hervor. Er bezeichnete den MTV als Schrittmacher und überreichte dem Vorsitzenden Jochen Eisele die goldene Ehrenurkunde des WLSB sowie einen 500-Euro-Scheck.