Ungeschlagener Meister in der Oberliga und jetzt auch noch den Verbandspokal im Gepäck – diese historische Saison ist nur schwer in Worte zu fassen. Mit dem 3:2-Sieg gegen den Tabellenvierten der abgelaufenen Regionalliga-Saison TTV Dettingen/Deck im württembergischen Pokalfinale gelang den Damen aus der Barockstadt dabei der insgesamt 25. Sieg in einem Pflichtspiel in dieser Runde.

Die Vorzeichen standen allerdings nicht gut, Trainer Sasa Stanimirovic musste auf gleich drei Stammkräfte verzichten. Außenangreiferin Vanessa Gruhn verletzte sich im Training an der Schulter, die Zuspielerin Julika Günther und die Mittelblockerin Cornelia Flechtner waren privat verhindert. Dafür rückte die erst 17-jährige Jugendspielerin Darija Panic in den Kader und als Außenangreiferin auch in die Startformation.

Die MTV-Volleyballerinnen begannen das Spiel insgesamt sehr nervös. Schnell lagen sie mit 1:6, Minuten später gar mit 10:18 zurück. „Wir haben uns insgesamt zu viele Abstimmungsfehler erlaubt, auch weil die Dettinger sehr gut aufgeschlagen haben. Zudem waren wir im Angriff nicht mutig genug. Da hat ein Stück weit das Selbstvertrauen gefehlt, vielleicht hatten die Mädels aber auch zunächst zu viel Respekt vor dem Gegner“, so Trainer Sasa Stanimirovic. Und so ist die Geschichte des ersten Satzes schnell erzählt, den Rückstand konnten Damen aus der Barockstadt nicht mehr wettmachen – 15:25.

Ab dem zweiten Satz hatten sich die Oberliga-Meisterinnen dann aber gefangen. Aus einer stabilen Annahme heraus, gewannen sie nun auch im Angriff immer mehr an Sicherheit und konnten in Serie punkten und auch in Block und Feldverteidigung Nadelstiche setzen. Die zu Beginn und Mitte des Satzes erspielte Führung von 7:4 und 16:10 gaben sie in der Folge dann auch nicht mehr ab – 25:21.

Wie es so oft beim Volleyball ist – das Spiel drohte im dritten Durchgang wieder zu kippen. Die Dettinger Damen spielten sich in einen kleinen Rausch und versenkten nahezu jeden Angriff im Feld der Ludwigsburger. Beim Stande von 11:18 sollte dann aber eine taktische Änderung der Block-Feldverteidigung dem Spiel die entscheidende Wendung geben. Die MTV-Damen holten den Punkterückstand Punkt um Punkt auf, kamen den Dettingern beim Stande von 20:21 nochmals bedrohlich nahe, konnten den Satz allerdings nicht für sich entscheiden – 21:25.

Doch es war der Startschuss für die nun wie entfesselt aufspielenden MTV-Damen. Zuspielerin Vesna Panic verteilte die Bälle nun deutlich variabler und mutiger und fand vor allem in Spielführerin Susanne Knapp und Außenangreiferin Sophia Krumme gut aufgelegte Abnehmer. Zudem griff die taktische Umstellung in Block- und Feldverteidigung: „Wir haben die letzten beiden Sätze enorm viel Bälle abgewehrt, unsere beiden Liberas Cathrin Flößer und Sarah Schaefers haben da einen tollen Job gemacht, auch die eingewechselte Julia Stern hat zur Stabilisation beigetragen. Dazu ist es gelungen die langen Ballwechsel zu gewinnen, das pusht dich natürlich“, so Sasa Stanimirovic. Und so feierten die Ludwigsburgerinnen nach einem 25:19 und 15:5 in den Folgesätzen ausgelassen den ersten Pokalsieg der Vereinsgeschichte.

Für den MTV spielten:

Erhardt, Flößer, Knapp, Krumme, Nordwig, D. Panic, V. Panic, Reinhard, Schaefers, Staudenmeyer, Stern, Zacher

Trainer: Sasa Stanimirovic

Co-Trainer: Vanessa Gruhn