wie immer stand auch dieses Jahr beim traditionellen Krüglesfest des MTV dieses Motto über dem Abend.

Zum 170. Mal seit 1846 wurden im Rahmen dieser Runde an langjährige Mitglieder die berühmten Bierkrüge verliehen.

An Tradition ist diese Auszeichnung kaum zu überbieten. Den Oskar gibt es seit 1929, die Nobelpreise seit 1901, die modernen Olympischen Spiele seit 1896, da hatten schon einige seit vielen Jahren ihren MTV-Krug in der Hand.

Nach altem Brauch beginnt der Abend schon vor dem Eintreffen der Gäste mit der Dekoration des „Festsaals“. Der Gymnastikraum im MTV-Bewegungszentrum wird zum Partykeller, in dem sich Männer wohl fühlen. Unter tatkräftiger Mithilfe der bewährten und erfahrenen Dekorateure Horst Weng, Rainer Kratt und Horst Rieger war alles bereit für den Abend.

Der Gedanke hinter der Verleihung der Krüge ist nicht nur, wenn auch hauptsächlich, die Ehrung und Anerkennung für lange Verbundenheit mit dem Verein. Es soll auch ein Anlass sein, Mitglieder aus allen Abteilungen des inzwischen sehr großen Gesamtvereins zusammen zu bringen. Man soll sich kennenlernen und Erfahrungen austauschen. Alte Gesichter wieder sehen und mit neuen auf den MTV anstoßen. Geschichten und Anekdoten aus vergangenen Jahrzehnten treffen auf Berichte von aktuellen sportlichen Erlebnissen.

Nach und nach trafen dann die MTVler ein und brachten, soweit schon verliehen, ihren Krug mit, auf dem übrigens jeweils Name und das Jahr der Verleihung eingraviert sind. Immer wieder wird dann nochmal verglichen und bestaunt wie lange manche Männer schon ihren Krug haben. Einsamer Spitzenreiter in diesem Rennen ist nach wie vor Horst Weng, der seinen Krug vor über 60 Jahren erhielt.

Der Ausschank der Getränke war wie üblich in den Händen der Jungturner und aktuell auch jungen Volleyballer.

Mit lautem Applaus nahmen die MTVler die Ankündigung auf, dass in diesem Jahr der Campus-Wirt Georg Stefanidis anlässlich seiner Krugverleihung die Verköstigung spendierte. Auf diesem Weg nochmal herzlichen Dank.

Zum festen Bestandteil jedes Krüglesfestes gehört natürlich das Singen der traditionellen Vereinslieder. Wie gewohnt nahm uns unser musikalischer Leiter Rainer Kratt mit Gitarre und Akkordeon gesanglich bei der Hand, so dass es auch für nicht so trittsichere Tenöre in der Runde kein Problem war Schritt zu halten. Im Laufe des Abends wurden auch die Anfangs zurückhaltenden Stimmen immer forscher.

Unter lautem Beifall scheuten auch in diesem Jahr mehrere Jungs nicht das Bühnenlicht und den Gang in unsere Bütt, den MTV-Krug. Markus Breitenbach und Reiner Köttgen gaben gekonnt Kalauer zum Besten. Auch der Mediavortrag von Benni Ritschel ist inzwischen legendär. Er führte uns in die Tiefen von visuellen Eindrücken, wie sie die Welt selten sieht.

Höhepunkt des Abends war selbstverständlich die Verleihung der Krüge an die Mitglieder, die seit 6 Jahren Mitglied im Verein sind. Jeder Kandidat muss dabei eine gemäß alter Tradition festgelegte Aufgabe erfüllen und darf sich dann zum elitären Kreis der Krüglesinhaber zählen. Stolz präsentierten die neuen Besitzer dem Publikum ihre Trophäen.

Heinz Traub als einer der Krüglesempfänger nahm die Verleihung zum Anlass, dem Verein großzügig eine Spende zukommen zu lassen. Auch das wurde natürlich mit großem Beifall der Gäste belohnt.

Zu fortgeschrittener Stunde, wenn der zweite Hunger sich meldet, bringen dann einige MTVler mitgebrachtes Vesper auf den Tisch. Die Spanne reicht von herzhafter Wurst mit Brot bis zum veritablen kompletten Schinkenbein, das „fachmännisch“ zerlegt wurde. Ergänzt durch diverse edle Hausbrände aus Eigenproduktion.

Die Stimmung im Saal wurde zunehmend ausgelassener, so dass erst weit nach Mitternacht sich die letzten Männer auf den Heimweg machten.