Die Sportvereine sind durch die Corona bedingten Schließungen besonders hart getroffen. Seit dem 1.November 2020 ruht auch beim größten Sportverein im Landkreis Ludwigsburg der komplette Sportbetrieb. Grund genug für Steffen Bilger (MdB) und Fabian Gramling (MdL) sich vor Ort beim MTV Ludwigsburg darüber zu informieren.

Unter den vorgeschriebenen Corona Auflagen fand daher ein Treffen mit dem Ersten Vorsitzenden Jochen Eisele und dem Geschäftsführer Ralph Schanz beim MTV Ludwigsburg statt. Vor Ort auch deshalb, da es dem MTV wichtig war, den beiden Politikern zu vermitteln, dass Vereine neben ca. 75 sozialversicherten Mitarbeitern, eben auch zahlreiche Liegenschaften (5 Gebäude mit 9 Sporthallen und vielen Außenanlagen) verwaltet und finanziert werden müssen.

Über 27 Millionen Bürger sind momentan in einem der zahlreichen Sportvereinen innerhalb des DOSB Mitglied, 2.25 Millionen davon beim WLSB in Baden-Württemberg. Somit trifft die Schließung des Sports jeden dritten Bundesbürger, darunter viele Kinder und Senioren.

„Allein beim MTV Ludwigsburg sind 3.500 Kinder und 1.000 Senioren jede Woche bei ihrem Sport aktiv“ gibt Geschäftsführer Schanz Auskunft. „gerade diese beide Gruppen leiden enorm unter der verordneten Schließung“.

Steffen Bilger und Fabian Gramling betonten unisono, dass die Politik alles unternimmt, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. „Wir sind uns bewusst, dass die Schließung des Sports für alle sehr schmerzhaft ist. Doch momentan ist das oberste Ziel die Kontakte der Bürger zu reduzieren, um die Infiziertenzahlen zu minimieren.“ so Bilger.

Neben der Schließung des Sports erleiden Deutschlands Sportvereine auch einen großen finanziellen Schaden. Zwar konnte das Jahr 2020 durch die Soforthilfe des Landes Baden-Württemberg und der Zahlungen des Kurzarbeitergeldes neutral gestaltet werden, jedoch wird dies 2021 ungleich schwieriger.

„Immerhin 600 Mitglieder weniger haben wir am 1.1.2021 dem WLSB gemeldet, dazu kommen mit jedem Monat der Schließung weitere 150 Mitglieder dazu, die in normalen Jahren eingetreten wären“ gibt Jochen Eisele zu bedenken. „Somit werden wir beim Beitragseinzug im Frühjahr mindestens 1.000 Beiträge weniger einziehen (ca. 150.000 €). Und ob wir dann den vollen Beitrag einziehen können ist zudem noch völlig offen“.

Der MTV Ludwigsburg schätzt seine Mindereinnahmen im Jahr 2021 auf insgesamt 500.000 €. An dieser Stelle der Appell des MTV an die Politik, alle Sportvereine, ob Kleine oder Große, weiterhin zu unterstützen, damit diese auch in Zukunft ihre gesellschaftlich wichtigen Aufgaben erfüllen können. „Hierbei ist es von zentraler Bedeutung, dass die Vereine und vor allem die Verbände mit einer Stimme zur Politik sprechen“ gab Fabian Gramling zu bedenken, „gerade im letzten Frühjahr haben die drei württembergischen Sportverbände dies verpasst“.